Goldener Scheckenfalter (Euphydrias aurinia), Foto: Erwin Rennwald
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Zucht und Ansiedlung des Goldenen Scheckenfalters

Seit 2017

Auftraggeber: Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 65

Größe: Regierungsbezirk Karlsruhe

Erbrachte Leistungen: Populations- und Maßnahmenkontrollen, Beratung und Pflegemanagement zur Sicherung geeigneter Habitatflächen, Abstimmung mit Naturschutzverwaltung und Akteuren vor Ort, Koordination und fachliche Beratung des Falterzuchtprojekts für den Goldenen Scheckenfalter

Im Rahmen eines Zuchtprojekts soll die Population des Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) in Baden-Württemberg gestärkt werden.

Der Goldene Scheckenfalter ist eine an Feuchtgebiete sowie Trockenrasen gebundene Tagfalterart. Sein Vorkommen ist stark vom Vorhandensein spezifischer Raupennahrungspflanzen abhängig; dazu gehört u.a. der Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).
Die Art ist in der Roten Liste Deutschlands als “stark gefährdet” eingestuft und laut Anhang II der FFH-Richtlinie “streng geschützt”. Im Regierungsbezirk Karlsruhe ist der Falter mittlerweile fast ausgestorben. Letzte Nachweise stammen von einer Population aus dem Sauersboschtal südöstlich von Baden-Baden.

Im Rahmen des Artenschutzprogrammes Schmetterlinge sollen auf der Kernfläche sowie im Umfeld des Sauersboschtals die individuenarme und isolierte Restpopulation des Goldenen Scheckenfalters gestützt und nachhaltig gesichert werden. Hierzu führen wir seit 2020 ein Zuchtprojekt im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe (Referat 56) in Kooperation mit dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe, dem Botanischen Garten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), dem Regierungspräsidiums Tübingen und den beiden Dipl. Biologen Erwin und Klaus Rennwald durch.

Geplanter Projektablauf

1. Aufbau einer Zuchtstation im Zoologischen Stadtgarten in Karlsruhe mit Freilandbedinungen
2. Anzucht und Pflege von Raupennahrungs- sowie Nektarpflanzen im Botanischen Garten des KIT
3. Entnahme von Raupen aus Gespinsten von Spenderflächen im Regierungsbezirk Tübingen
4. Bildung neuer Überwinterungsgespinste durch die Raupen auf Pflanzen in Zuchtstation
6. Verpuppung der Raupen nach Fraßzeit an Raupennahrungspflanzen und vollständige Entwicklung der Falter, Eiablage an Raupennahrungspflanzen, Entwicklung der Raupen, Überwinterung in Gespinsten.
7. Nachhaltige Sicherung von Empfängerflächen mit geeigneten Habitatstrukturen und stabilem Vorkommen der Raupennahrungspflanzen durch gezieltes Pflegemanagement
8. Aussetzen von ca. 80 % der Raupen im Sauersboschtal und der Umgebung
9. Weiterzucht mit restlichen 20 % der Raupen

Mehr Info zum Artenschutzprojekt Schmetterlinge finden Sie hier.

Quelle: Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe
Quelle: Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe
Falterzuchtvoliere im Zoologischen Stadtgarten in Karlsruhe (Foto: Clemens Becker)
Teufelsabbiss-Pflanzen (Succisa pratensis) in der Voliere als Raupennahrungsgrundlage (Foto: Clemens Becker)
Ausgewachsene Raupen des Goldenen Scheckenfalters (Foto: Erwin Rennwald)
Überwinterungsgespinst auf Teufelsabbiss (Foto: Erwin Rennwald)
Spenderfläche für die Raupenentnahme mit blühendem Teufelsabbiss im Regierungbezirk Tübingen (Foto: Erwin Rennwald)
Empfängerfläche im Sauersboschtal mit isolierter Restpopulation des Goldenen Scheckenfalters (Foto: Erwin Rennwald)
Kopulierendes Paar des Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) im Sauersboschtal (Foto: Erwin Rennwald)

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