Ortsmitte Eckartsweier
2013 – 2019 · Auf Karte anzeigen
Auftraggeber: Gemeinde Willstätt
Größe: 3.600m²
Erbrachte Leistungen: Freiflächenplanung Lph. 1-9
Kulturhistorische Elemente wie Fachwerkhäuser, Tabakschöpfe und Maisspeicher prägen das Orts- und Landschaftsbild Eckartsweiers. Diese Elemente galt es in Form von historischen Zitaten aufzunehmen, den aktuellen Anforderungen an ihre Nutzung anzupassen und sie in eine zeitgemäße, zurückhaltende Formensprache einzubetten. Entstanden ist eine repräsentative, multifunktionale und identitätsstiftende Ortsmitte.
Mit dem Dorfgarten und dem Kirchhof entstanden zwei neue Räume im Ortsgefüge von Eckartsweier. Der Dorfgarten ist räumlich geprägt durch die historischen Gebäude im Osten, einen Baumhain im Westen sowie einen neuen Schopf im Norden. Er bietet eine großzügige Veranstaltungsfläche für Dorffeste oder dient als kleiner Treffpunkt für Gespräche unter den Bäumen des Hains. Die PKW-Stellplätze befinden sich nördlich des Dorfgartens und werden über die nördliche Zufahrt erschlossen, so dass der Aufenthaltsbereich verkehrsfrei bleiben kann. Bei größeren Festen kann der Parkplatz ebenfalls als Veranstaltungsfläche genutzt werden.
Dem gegenüber ist der Kirchhof ein ruhigerer Raum, der dem Besucher neben Kirche und Friedhof Möglichkeiten zum kurzen Aufenthalt bietet. Der Kirchhof ist kein abgeschirmter Raum. Er öffnet sich zur Kehler Straße und verbindet die Ortsmitte mit dem Friedhof, ein geschwungener Weg folgt der bestehenden Natursteinmauer. Ein zweiter, gerader Weg verbindet den neuen Parkplatz südlich des Friedhofs mit dem Eingang zur Kirche. Eine Pergola im Kirchhof erhielt Spanndrähte aus Edelstahl, an denen einzelne Rankpflanzen eine halbtransparente Wand bilden. Die Zugänge zum Friedhof werden durch sich gegenüber stehende Metallbügel betont, die ein neues Tor bilden und ebenfalls berankt werden.
Die verwendeten Belagsmaterialien sind abgestimmt auf die Nutzungsansprüche der jeweiligen Flächen. Hauptmaterial ist ein Betonpflaster mit Vorsatzbeton. Im Bereich der PKW-Stellplätze wurde das Pflaster als Rasenpflaster verlegt. Die Veranstaltungsfläche am Waaghaus wurde in Teilen aus wassergebundener Decke hergestellt. Die Ortsbild prägende Kastanie sowie der Tulpenbaum an der Kirche blieben erhalten und wurden in die Gestaltung eingebunden. Mit ihrer regelmäßig-unregelmäßigen Baumstellung erinnern beide entstandenen Haine an dorftypische Obstwiesen. An einigen Stellen schaffen Staudenpflanzungen eine emotionale Atmosphäre: am Eingang des Friedhofs, im Kirchhof und um das ehemalige Rathaus. Die weiteren Vegetationsflächen sind Rasenflächen.
Eine funktionale Beleuchtung, in Form zurückhaltenden Stelen, gewährleistet die Grundausleuchtung. Demgegenüber setzt eine emotionale Beleuchtung in Form von Boden- & Wandstrahlern die wichtigen Aspekte ins richtige Licht.