Ersatzneubau der 110 kV Leitung Fulda/Petersburg – Lauterbach
Seit 2019
Auftraggeber: Avacon AG
Größe: 29 km Trassenlänge, 570 ha Untersuchungsgebiet
Erbrachte Leistungen: UVP-Bericht mit integriertem Landschaftspflegerischen Begleitplan
Kartierung von Biotoptypen, Rote-Liste-Pflanzen, Haselmaus, Reptilien, Vögel, Fledermäuse, Amphibien, Tagfalter, Libellen, Heuschrecken, Totholzkäfer
Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag, Natura 2000-Vorprüfung und -Verträglichkeitsstudie,
Unterstützung des AG bei Abstimmungen und behördlichen Terminen im Planfeststellungsverfahren
Aufgrund des ansteigenden Ausbaus von Windenergieanlagen u. a. in den Landkreisen Fulda und Vogelsberg ist die derzeitige 110-kV-Leitung zwischen Fulda/Petersburg und Lauterbach überlastet. Ein Ersatzneubau in weitgehend gleicher Trasse soll die Kapazität erhöhen. Teilstrecken werden verkabelt und in konfliktärmere Bereiche umverlegt. BHM wurde beauftragt die umweltfachlichen Untersuchungen durchzuführen und die Umweltprüfung im Planfeststellungsverfahren vorzunehmen.
Die im Jahre 1949 errichtete 110-kV-Feileitung Fulda/Petersberg – Lauterbach ist sanierungsbedürftig. Sie transportiert die in das Übertragungsnetz eingespeiste Energie aus den dezentralen Erzeugungsanlagen vom Umland zu den Verbrauchern in die Stadt Fulda und zum nächstgelegenen 380/110-kV-Umspannwerk Dipperz. Die Übertragungsleistung ist jedoch für die aktuelle und zukünftige Einspeisung von erneuerbaren Energien nicht mehr ausreichend. Es ist daher ein leistungsfähigerer Ersatzneubau in weitgehend gleicher Trassenführung vorgesehen. Stellenweise erfolgt eine örtliche Anpassung der Trasse bzw. Verlegung als Erdkabel, um Konflikte zu entschärfen und anderweitig nutzbare Freiräume zu schaffen.
Im Ortsteil Petersberg wurden bereits die ersten drei Leitungsfelder verkabelt, um die Entwicklung eines Wohngebietes auf einer ehemaligen Industriebrache zu ermöglichen. Im Zuge des Ersatzneubaus wird die Kabeltrasse in Petersberg verlängert und neu trassiert. Ebenso werden die Leitungsabschnitte im Ortsteil von Gläserzell und im Bereich des Fuldatals im FFH-Gebiet „Obere und Mittlere Fuldaaue“ nicht mehr als Freileitung ausgeführt, sondern verkabelt.
Für dieses Projekt hat BHM einen UVP-Bericht erstellt, der die Umweltverträglichkeitsprüfung und den Landschaftspflegerischen Begleitplan in einem Werk zusammenführt. Außerdem wurde BHM für die Natura 2000-Vorprüfung und die Verträglichkeitsstudie sowie den artenschutzrechtlichen Fachbeitrag beauftragt. Dafür wurden innerhalb eines beidseitigen 100 m-Korridors entlang der Trassenachse diverse Kartierungen durchgeführt: Biotoptypen gem. hessischer Kompensationsverordnung (2018), Habitat- und Höhlenbaumkartierung, Brut- und Rastvogelerfassung sowie im Ergebnis einer Abschätzung des Habitatpotenzials umfangreiche faunistische Kartierungen: Fledermäuse, Reptilien, Amphibien, Tagfalter/Widderchen, Libellen, Heuschrecken, Haselmäuse und xylobionte Käfer. Zudem wurden die geplanten neuen Maststandorte auf das Vorkommen von besonders gefährdeten Pflanzenarten überprüft.
Darüber hinaus unterstützt BHM den Auftraggeber bei der fachlichen Abstimmung mit Behörden während des Planfeststellungsverfahrens und den parallellaufenden technischen Planungen, wie z. B. die Vorbereitung und Teilnahme an Scoping und Erörterungstermin sowie die artenschutzrechtliche Beurteilung der Standorte für Probebohrungen zur Baugrunduntersuchung.