Für die Umsetzung einiger Maßnahmen fanden in den letzten Jahren bereits vielzählige Außentermine mit unterschiedlichen Akteuren statt.
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Fachkonzept zur Entwicklung von Lebensräumen

Seit 2024

Auftraggeber: Regierungspräsidium Karlsruhe

Größe: Div. Flächen in den Land- und Stadtkreisen Karlsruhe (Stadt), Karlsruhe (Land), Rastatt, Baden-Baden, Enzkreis, Calw, Pforzheim

Erbrachte Leistungen: Priorisierung und Bewertung der Maßnahmen, Erstellung und fachliche Begutachtung des Gesamtkonzepts, Organisation des Beteiligungsprozesses mit Behörden, Verbänden und Kommunen

Mit dem Fachkonzept „Entwicklung von Lebensräumen mit deren standorttypischen Lebensgemeinschaften“ schafft bhmp im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe die Grundlage für den gezielten Einsatz zweckgebundener Ersatzgeldern. Im Fokus stehen die Aufwertung und Anlage wertvoller Lebensräume wie Mähwiesen, Gewässer und Magerrasen sowie Maßnahmen für Arten wie Bachmuschel, Fledermäuse und Amphibien. Dafür werden zahlreiche Maßnahmenvorschläge verschiedener Akteure geprüft, priorisiert und zu umsetzungsreifen Projekten ausgearbeitet.

Ziel des Fachkonzeptes ist es, Lebensräume in den Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, Calw und Enzkreis sowie Stadtkreisen Pforzheim, Baden-Baden und Karlsruhe mit ihren standorttypischen Arten zu sichern, aufzuwerten und neu zu schaffen. Im Fokus stehen u. a. die Bachmuschel, Amphibien wie die Gelbbauchunke, verschiedene Schmetterlingsarten, Fledermäuse sowie Lebensraumtypen wie Mähwiesen, Magerrasen und Fließgewässer.

Bhmp erstellt für das Regierungspräsidium Karlsruhe zwei Fachkonzepte für Ersatzgeldzahlungen aus insgesamt sieben Landkreisen.

Geplant sind vielfältige Maßnahmen wie z. B. die Wiederherstellung artenreicher Mähwiesen durch Mahd und Mähgutübertragung, die Renaturierung von Fließgewässern und Anhebung von Gräben, die Anlage von Laichgewässern, Beweidungsprojekte und Gehölzentfernungsmaßnahmen zur Offenhaltung von Flächen, die Sanierung von Trockenmauern sowie spezielle Artenschutzmaßnahmen wie die Anlage von Fledermausquartieren. Einige dieser Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit mit dem Artenschutzprojekt Schmetterlinge erarbeitet.

Die Aufgaben von bhmp liegen in der Priorisierung und Bewertung der Maßnahmen, der Erstellung und fachlichen Begutachtung des Gesamtkonzept sowie in der Organisation des Beteiligungsprozesses mit Behörden, Verbänden und Kommunen. Damit schaffen wir die Grundlage für eine zielgerichtete Umsetzung und den nachhaltigen Einsatz der bereitgestellten Mittel.

Zur Förderung des seltenen Kreuzenzian-Ameisenbläulings (Phengaris rebeli) werden viele Flächen entbuscht und Trittsteine zur weiteren Ausbreitung hergestellt.
Dazu gehört u.a. auch die Anpflanzung bzw. Aussaat seiner einzigen Raupennahrungspflanze, des Kreuzenzians (Gentiana cruciata). Diese Pflanze ist typisch für magere, kalkreiche Wiesen und Halbtrockenrasen und benötigt zur Keimung offene Bodenstellen in einem lückigen Vegetationsbestand.
Auf einigen Flächen sollen dichte Waldbestände aufgelichtet und der Unterwuchs entfernt oder großflächige Bereiche wieder geöffnet werden.
Die Beweidung mit Ziegen ist für die Entwicklung einer lichten Waldstruktur und als Dauerpflege der neu geschaffenen Biodiversität-Hotspots besonders geeignet.
Auf Habitatflächen des Dunklen und Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Phengaris nausithous und P. teleius) ist Erstpflege zur Optimierung der Feuchtigkeitsverhältnisse und Vernetzung der Lebensräume essenziell.
Die Sanierung und Freistellung von Trockenmauern als hochwertige Trockenlebensräume ist vor allem in den Kreisen Calw und im Enzkreis vorgesehen.
Dazu gehört vorwiegend die Entfernung von Gestrüpp oder das Auf-den-Stock-Setzen von Gehölzen.
Vielerorts sollen wertvolle Magerrasenstandorte wiederhergestellt werden, die durch Sukzession aufgrund von Nutzungsaufgabe oder zu extensiver Beweidung für stenöke Arten derzeit nicht mehr nutzbar sind.
Der Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia) bewohnt Feuchtgebiete mit einer hohen Dichte an Schlagen-Knöterich (Bistorta officinalis). Die Pflanzenart und damit auch der Falter verschwinden u.a. aufgrund von Eutrophierung, Verbuschung und Austrocknung der Lebensräume langsam aus unserer Landschaft.
Der Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia) bewohnt Feuchtgebiete mit einer hohen Dichte an Schlagen-Knöterich (Bistorta officinalis).
Eine mosaikartige, kleinflächige Pflege ist der Schlüssel für diese sensiblen Kernflächen im Offenland.
Die Pflanzenart und damit auch der Falter verschwinden u.a. aufgrund von Eutrophierung, Verbuschung und Austrocknung der Lebensräume – durch z. B. tief eingeschnitte Gräben – langsam aus unserer Landschaft.
Neben der Entnahme von Gehölzen, ist im Landkreis Calw auch die Anhebung eines Grabens geplant.
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