ASP-Schmetterlinge im Oktober
04. November 2024
Bhm ist vom Regierungspräsidium Karlsruhe seit dem Jahr 2017 für das Artenschutzprogramm Schmetterlinge beauftragt. Neben der Beratung von UNB und LEV zur Anpassung der Pflege auf Populationsflächen sowie den Populationskontrollen, geht es in diesem Projekt u. a. auch um die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung der Habitatqualität und Neuschaffung von Trittsteinbiotopen.
Nachfolgend ein paar kurze Einblicke in die Aktivitäten und Maßnahmen, die im Oktober anstanden:
In Bödigheim wurde in Abstimmung mit dem ASP-Pflanzen Fruchtstände und Samen des Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata) auf zwei Kompensationsflächen der Flurbereinigung übertragen. Die Schaffung von Entwicklungsflächen trägt zur Stabilisierung und Ausweitung der Metapopulation des Kreuzenzian-Ameisenbläulings (Maculinea rebeli) in dieser Gegend bei.
In Bödigheim wurde in Abstimmung mit dem ASP-Pflanzen Fruchtstände und Samen des Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata) auf zwei Kompensationsflächen der Flurbereinigung übertragen. Die Schaffung von Entwicklungsflächen trägt zur Stabilisierung und Ausweitung der Metapopulation des Kreuzenzian-Ameisenbläulings (Maculinea rebeli) in dieser Gegend bei.
Für den Violetten Feuerfalter (Lycaena alciphron) wurden bei Baiersbronn beschattende Gehölze entlang von Trockenmauern entfernt. Die Raupennahrungspflanze Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) kann nun bis zur nächsten Flugzeit wieder ungehindert aufkommen.
Vorher:
Nachher:
Im Landkreis Freudenstadt wurden bei Bad Rippoldsau-Schapbach Entwicklungsflächen für den dort fast ausgestorbenen Dukatenfalter (Lycaena virgaureae) geschaffen. Dies wurde in Form von Aussaat und Freistellen der Raupennahrungspflanze Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) umgesetzt. Im November stehen weitere Abstimmungen mit dem Gebietsmanager, dem RP und dem Falterexperten zur Maßnahmenumsetzung im Folgejahr an; dazu gehört z. B. die Entfernung von beschattenden Gehölzen und Sträuchern und die Schaffung weiterer Trittsteinbiotope.
Für die Mörscher Heide im Landkreis Rastatt wurde ein Auftrag zur Entfernung von Robinien (Robinia pseudoacacia) mit anschließender Beweidung erarbeitet. Die Durchführung der Maßnahmen erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren. Das Habitat des Ginster-Bläulings (Plebejus idas) soll damit nachhaltig erweitert, wiederhergestellt und optimale Vegetationsstrukturen geschaffen werden.
Auf Populationsflächen der Haarstrangwurzeleule (Gortyna borelii) wurden in Ergänzung zu großflächigen Zählungen im Landkreis Karlsruhe weitere Stichproben- und Maßnahmenkontrollen durchgeführt. Als Nachweismethode dieses in den Wurzelstöcken des Arznei-Haarstrangs (Peucedanum officinale) überwinternden Nachtfalters gehört das Auffinden von Bohrmehlhäufen am Boden. Das Fehlen der Art auf Flächen mit optimalen Habitatstrukturen ist häufig auf eine Mahd zu ungünstigen Zeitpunkten zurückzuführen. In diesem Fall stehen über die Wintermonate weitere Abstimmungen mit den Bewirtschaftern aus.
Update vom Falterzuchtprojekt Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia): Die Raupen haben sich bereits alle im Überwinterungsgespinst eingefunden. Derzeit wird die Feuchtigkeit in den Töpfen überwacht und die Succisa-Pflanzen entsprechend mehr oder weniger gegossen.